Warnemünde

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Warnemünde

 

Der heutige Warnemünder Leuchtturm wurde nach 30 jähriger Planung im Jahre 1898 fertiggestellt. Mit dem Bau wurden der Maurermeister L. Bariringer, Rostock sowie die Firmen H. Oloff, Warnemünde und die Optische Anstalt Rathenow Gebr. Picht & Co. betraut.

Zur Gründung des Bauwerks wurden 33 Pfähle in den Boden gerammt, auf denen der Turm heute noch steht. Auf dem am 9. Juli 1897 fertiggestellten Pfahlrost wurde der Turm aus Ziegeln gemauert. Die Maurerarbeiten dauerten bis November 1897. Das Mauerwerk ist mit weißen Verblendern abgesetzt, die im unteren Teil durch Streifen aus grünglasierten Ziegeln unterbrochen wurden. Die beiden Galerien werden Kragsteinen aus rotem Wesersandstein getragen. Im Winter 1897/98 erfolgte die Montage der Laterne durch die Firma Gebr. Picht & Co.. Es wurde ein Fresnelsches Linsensystem mit Brennvorrichtung und Rotationsmaschine eingebaut.

 

Am 17. Oktober 1898 war der Warnemünder Leuchtturm betriebsfähig. Der im Dünengebiet, etwa 200 m vom Warnemünder Strand errichtete Turm, von 31 Metern Höhe, hatte früher im Keller einen Petroleumraum mit 4 Bottichen für je 200 Ltr Petroleum. 1927 bei der Umstellung auf elektrischen Betrieb, wurden die Tanks entfernt. Das Petroleum wurde von dort über eine Pumpe zur Laternenstube und bis zum Laternenhaus gepumpt. Vom Eingang des Turmes bis zum Laternenhaus führt eine 135-stufige Granittreppe. In der Höhe der ersten Galerie befand sich früher eine Lotsenstube.

Warnemünde

Das Leuchtfeuer in der eisernen Laterne besteht aus einem Fresnelschen Festfeuer (Gürtelleuchte), um den sich ein mit Prismenstäben ausgerüsteter Verdichter dreht. So wird in dem Leuchtfeuer die Kennung erzeugt. Die Lichtquelle bestand aus einem fünfdochtigen Petroleumbrenner. Von der Granitpodestplatte führt eine Leiter auf die Innere 1,8 m über dem Podest liegende Galerie, von der aus der optische Apparat bedient werden kann. Eine weiter Galerie in gleicher Höhe befindet sich außen an der Laterne. Die zwölfseitige Laterne hat ein doppeltes Kupferdach mit Abzugshaube.

 

Eine Verbesserung der Leuchteinrichtung gab es 1911 mit dem Einbau von Petroleumglühlicht und 1917 Gasglühlicht. Die Elektrifizierung des Leuchtfeuers erfolgte 1919. Alle Umbauten wurden durch die Firma Julius Pintsch aus Berlin durchgeführt. Die Stromversorgung stammt aus dem öffentlichen Netz, bei Stromausfall stehen in der 1927 neben dem Turm errichteten Bodenstation Dieselaggregate zur Verfügung. Als Lichtquelle dient heute eine Spezial-Scheinwerferlampe von 220V/1000W. Im Jahre 1991 wurde das Bauwerk restauriert. Seit dem 1. Mai 1994 ist der Warnemünder Leuchtturm wieder der Öffentlichkeit zugänglich.