Der Schreibpegel

Mechanischer Schwimmer-Schreibpegel auf dem Leuchtturm Roter Sand

 

PegelAuf dem Leuchtturm Roter Sand arbeitete viele Jahrzehnte ein mechanischer Schwimmer-Schreibpegel Modell 1129 P. Diese Geräte waren seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Einsatz. Die Leuchtturmwärter übermittelten damals die jeweiligen Wasserstände mit dem Telegraf per Funk nach Bremerhaven. Der Pegel war von 1885 bis zur Außerdienststellung des Leuchtturms 1964 im Einsatz.

 

Sein Schwimmer folgte in einem vor Wellenbewegungen geschützten Rohr den

Tidenbewegungen und übertrug seine Bewegungen durch einen Draht auf eine mit einer Rolle versehene horizontale Achse. Deren Drehung wurde wiederum per Draht und Rolle in maßstäblicher Übersetzung (in Deutschland in der Regel 1:15) auf einen Stift übertragen, der auf einer in 24 Stunden einmal umlaufenden Schreibtrommel eine Linie zeichnete. Da die Tiden sich täglich im Durchschnitt um 50 Minuten verspäten, konnte der auf die Schreibtrommel aufgespannte Papierbogen eine ganze Woche verwendet werden. Beim Auflegen des neuen Pegelbogens wurde auch das Federwerk für den Schreibtrommelantrieb neu aufgezogen.

 

Derartige Geräte arbeiteten mit großer Zuverlässigkeit und lieferten über viele Jahrzehnte den Datenbestand, auf den die heutigen Gezeitentafeln des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie ihre Zuverlässigkeit gründen.

 

Schwimmer-Schreibpegel lieferte seinerzeit die Firma Spohr, ob der Pegel auf dem Leuchtturm Roter Sand auch von der Firma Spohr geliefert wurde ist uns nicht bekannt.

 

Die 1884 von Heinrich Christian Spohr (1853 - 1923) gegründet Firma Spohr hat sich seit Beginn auch mit der Fabrikation von Mess- und Registriergeräten für die Überwachung von Grund- und Oberflächenwasser beschäftigt. Heute hat die Firma Spohr Messtechnik GmbH ihren Sitz in Frankfurt am Main.

 

 

Quelle: http://ww2.dsm.museum/gez/html/der_wasserstand_.html

http://www.spohr-messtechnik.de/index.html

http://spohr-messtechnik.de/html/body_uber_uns.html

Bildquelle: Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland Band 7 – Der Leuchtturm Roter Sand – Hrsg. Bundesingenieurkamm