Warnemünde Ziehlaterne
Warnemünder Ziehlaterne
Seit ihrer Gründung 1252 diente die küstennahe Petrikirche Rostocks mit ihrer ungewöhnlichen Turmspitze von 117,2 m der Schifffahrt als Landmarken und war auch in Seekarten eingezeichnet.
Die Zufahrt zum 1283 erbauten Rostocker Hafen und die Warnowmündung war auch in früherer Zeit schwierig. In alten Geschichtsbüchern wird bereits in dieser Zeit ein Leuchtfeuer erwähnt. Nach einer Abhandlung des Rostocker Bürgermeisters Heinrich Nettelbeck von 1737 war es ein hölzerner Turm, an dem seitlich ein Feuerkorb an einer Kette hochgezogen wurde. In dem Korb, der verglast gewesen sein soll, befand sich im hinteren Teil eine Kupferplatte, die das Licht von 12 Wachskerzen reflektierte. Der Leuchtturm und das angrenzende Wohnhaus stand an der Westseite der Warnow.
Ein Vorläufer des heutigen Leuchtturms war, die im Oktober 1836 errichtete Warnemünder Ziehlaterne. Auf einem würfelförmigen Sockel aus Backstein, der gelbgrau angestrichen war, stand ein Eisengestell, das den Spiegel hielt. Die Ziehlaterne mit Petroleumglühlicht hing frei im Gitterwerk und hatte ein festes Licht. Das Feuer, westwärts der Warnemünder Hafeneinfahrt war 11,35 m hoch und wurde am 1. Dezember 1836 gezündet#7F004C. Es war vom 1. August bis zum 30. April regelmäßig von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang sichtbar. Die Ziehlaterne war bis zum Bau des Warnemünder Leuchtturms im Jahre 1898 in Betrieb.