Solthörn 1886 und 1905

Solthörn Quermarke

Solthörn 1886 und 1905

 

Der 1905 erbaute Leuchtturm von Solthörn hatte schon bei der großen Weserkorrektur ausgedient. Berliner Feriengäste tauften den Turm liebevoll „Eiserner Gustav“, weil ertrotz seines Ruhestande weiter bis in die sechziger Jahre standhaft blieb.

 

Etwa 1886 erschien in dem Feriendorf eine fünfköpfige Delegation aus Bremen. Sie bestimmte genau, wohin der Leuchtturm gebaut werden sollte. Es war zunächst ein kleiner Turm, der auf vier eisernen Pfählen stand. Die Wurster nannten ihn verächtlich „Petroleumkocher“. Er wies bis 1905 den Schiffen den Weg.

Solthörn Karte
Solthörn Tagesmarke

1905 wurde der steinerne Turm mit eiserner Laterne und Petroleumglühlicht erbaut. Er wurde noch im gleichen Jahr in Betrieb genommen und das alte Feuer gelöscht. Der Solthörner Leuchtturm war ein Quermarkenfeuer mit mehren roten und weißen Sektoren. Das Weserfahrwasser machte früher oberhalb Solthörn einen scharfen Knick nach Nordwesten, vorbei am Eversand führte der Weg über das Dwarsgat direkt in die Nordsee. Nach Abbau der Laterne zeigte der Turm noch viele Jahre ein hölzernes Toppzeichen als Tagessichtmarke.

 

Als 1967 in Folge der großen Sturmflut 1962 ein neuer Deich errichtet wurde, mussten auch die Orte Solthörn und Schmarren an der Küste weichen. So wurde im Juni/Juli 1967 der Rumpf des „Eisernen Gustav“ gesprengt.