Fort Brinkamahof Leit- und Hof
Brinkamahof

Bremerhaven: Leit- und Unterfeuer Brinkamahof und Richtfeuerlinie Weddewarden

 

Der nördlichste Leuchtturm Bremerhavens wurde 1910/11 auf einem Leitdamm errichtet. Wegen der damaligen Fahrwasserveränderungen hatte angefordert, dass der Turm versetzbar sein müsse. Die Isselburger Hütte lieferte die Eisenringe, aus denen der Turm zusammengesetzt wurde. Er hatte damals die Bezeichnung Brinkamahof nach einem ehemaligen Brinkamahof Da das ehemalige Unterfeuer Weddewarden, laut dem amtlichen Leuchtfeuerverzeichnis der Kriegsmarine ein grauer Turm mit grüner Laterne und Galerie, gelöscht wurde, erhielt der Leuchtturm 1939 die Bezeichnung Weddewarden-Unterfeuer. Im Laternenraum des 26 m hohen Unterfeuers waren zuletzt Siemens-Doppelsignalleuchten eingebaut. Die Reichweite des Leuchtfeuers war 17 Seemeilen. Bis 1928 waren auf dem Turm Leuchtturmwärter. Von 1959 bis 1980 war der Turm Unterfeuer für das Weddewardener Fahrwasser. Ende der 1970er Jahre musste der Turm der Erweiterung des Container-Terminals weichen.

 

Familie Kuhlmann kaufte den Turm für eine symbolische Mark - plus Kosten für Kräne, Schlepper und das Fundament. Am 19. August 1980 wurde der ganze Turm mit Schwimmkränen versetzt. 

 

Auf dem Aussengroden, etwas unterhalb der Nordschleuse in Bremerhaven, wurde 1929/30 das Oberfeuer Weddewarden errichtet. Das Oberfeuer musste eine sehr große Höhe erreichen, da es mit dem Unterfeuer auf dem Fort Brinkamahof eine Richtfeuerlinie von 8 km bilden sollte und der Brennpunkt des vorhandenen Unterfeuers schon 20,26 m über Mittelhochwasser lag. Es ergab sich daraus bei Einhaltung eines geringsten Gesichtswinkel von 4 Zoll zwischen den Feuern an der Geltungsgrenze, wie er für eine gute Unterscheidung der übereinander erscheinenden Lichter erforderlich ist, für das Oberfeuer eine Höhenlage der Lichtquelle von 46,4 m über Mittelhochwasser.

Weddewarden Oberfeuer 1929

Das hier gezeigte Feuer zeigt das Oberfeuer bereits in seiner Funktion als Oberfeuer Imsum von 1952, eine solche Höhe erforderte nur einen eisernen Gittermast, der auf breiter Grundfläche gegründet wurde. Ein tragfähiger Baugrund wurde erst in großer Tiefe angetroffen. Zur Aufnahme des Windschubes wurden daher die Gründungpfähle schräg gestellt. Da wegen der großen Rammtiefe Holzpfähle zweckmäßig waren, die Pfahlköpfe aber zur Vermeidung von Fäulnis unter dem Grundwasserspiegel bleiben mussten, wurden auf diese Betonklötze gesetzt, die untereinander durch Eisenbetonrahmen verbunden wurden. Um Wärmeschwankungen an ihm und etwaige Abstandsveränderungen der Auflageklötze durch Wärmedehnung möglichst gering zu halten, wurde er mit einer Erdschicht versehen. Die Eisenkonstruktion wurde dann ohne Zwischenlager in diese Fundamente eingesetzt und einbetoniert. Zur Übertragung der bei Stürmen auftretenden Zugkräften ist eine Verankerung mit den Pfählen ausgeführt.

An der Spitze des normalen Eisenhochbaus waren zwei Scheinwerferlinsen befestigt, von denen eine als Reserve diente. Als Lichtquelle dienten elektrische Glühlampen ohne damals noch übliche Gaslichtreserve, weil das ständig bewachte Unterfeuer seinen Leitsektor behielt, also auch bei Verlöschen des Oberfeuers noch eine Bezeichnung des Fahrwassers gesichert blieb. Da sich das Oberfeuer in unmittelbarer Nähe des Bremerhavener Landflugplatzes Weddewarden befand und bei seiner Höhe ein Hindernis für an und abfliegende Flugzeuge bildete, wurde die Konstruktion leuchtend rot angestrichen und auf halber Höhe mit Warnleuchten, die zur Seeseite abgeblendet waren, versehen. Die leuchtende Farbe wurde gewählt, da diese bei Nebel am besten durchschien. An Baukosten wurden für das Bauwerk 45.192 Reichsmark verwendet.

1952 wurde die Konstruktion durch einen Neubau eine Dreibeinbake, an der Seeseite zwischen Außen- und Binnenhaupt der Nordschleuse ersetzt, das heutige Oberfeuer Imsum. Auch dieser Turm musste später der Erweiterung des Container-Terminals weichen.

Weddewarden Oberfeuer später Imsum OF