Richtfeuer Blankenese
Die Richtfeuerlinie besteht aus den beiden 1983/84 erbauten Betontürmen, dem 42 m hohen in die Elbe hinaus gebauten Unterfeuer (linke Abb.) und 40 m hohen Oberfeuer auf dem sogenannten Kanonenberg.
Die Gründung der Bauwerke war unterschiedlich. Für das Oberfeuer wurden Bohrpfähle in den Geesthang getrieben, auf die dann im Gleitschalverfahren der Turm hochgezogen wurde. Der stählerne Turmkopf wurde mittels Mobilkran aufgesetzt. Da die Stabilität des Unterfeuers vor Windkraft, Wellenschwingungen und Eisdruck geschützt werden musste, erfolgt die Gründung als Senkbrunnen, dessen Unterkante bis 10 m unter Normal Null abgesetzt wurde. Das Betonfundament des Unterfeuers hat ein Gewicht von 700 t. Der Turmschaft wurde in gleicher Bauweise wie das Oberfeuer fertiggestellt. Der 11 t schwere Turmkopf wurde durch einen Schwimmkran aufgesetzt. Bei normalem Wasserstand ist das Unterfeuer über einen Damm zu erreichen.
Die Optik der beiden Feuer besteht aus sogenannten Signalscheinwerfern, eine spezielle Optik bündelt stark das austretende Licht. Am Oberfeuer sind vier, am Unterfeuer zwei Signalscheinwerfer installiert. Die Lichtquelle ist jeweils eine 30W/12Volt-Glühbirne. Auf dem Oberfeuer ist zusätzlich noch eine Flugwarnanlage angebracht. Beide Türme sind an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, bei Netzausfall übernehmen Akkumulatoren die Stromversorgung für maximal 8 Stunden. Die Kennung der beiden Gleichtaktfeuer ist 4 Sekunden, 2 Sekunden hell, 2 Sekunden dunkel. Die Fernsteuerung und Überwachung erfolgt über die Nautische Zentrale am Seemannshöft in Hamburg. Der Abstand zwischen dem Ober- und Unterfeuer beträgt 1340 m, die Sichtweiten sind 16 Seemeilen beim Unterfeuer und 20 Seemeilen beim Oberfeuer. Mit 8410 Metern ist die Richtfeuerlinie Blankenese-Grünendeich die längste Feuerlinie der Unterelbe. Die Baukosten für die beiden Bauwerke betrugen 4.580.000,00 DM.
Anfang Juli 2020 wurde eine neue Richtfeuerlinie Blankenese eingerichtet.
Die neue Richtfeuerlinie Blankenese ist seit dem 26.10.2020 in Betrieb. Die neue Richtfeuerlinie musste gebaut werden da sich im Zuge von Fahrwasseranpassungen die Kurslinie der einlaufenden Schiffe in Richtung Süden verschiebt. Daher musste die Richtfeuerlinie Blankenese weiter südlich stehen. Nach dem die neue Richtfeuerline in Betrieb ist und die Leuchttürme funktiontüchtig sind, werden die alten Türme abgebrochen.
Quelle: HPA Hamburg
Bildquelle: http://www.baken-net.de/hh-blankenese_rf.htm