Greifswalder Oie

Greifswalder Oie

 

Am östlichsten Rand einer Sandbank, die den Greifswalder Bodden einschließt, ragt die etwa 2 km lange und 600 m breite große Insel Greifswalder Oie in die Pommersche Bucht. Die Küsten ragen bis 15 m aus dem Wasser, aber das 2 Seemeilen lan-ge südwestwärts gelegene Oie Riff mit großen Steinen und Wassertiefen zwischen 1,1 und 3 m stellt eine große Gefahr für die Schifffahrt da.

Im Oktober 1832 wurde auf Greifswalder Oie eine Leuchtbake errichtet. Die Bake bestand aus einem steinernen Unterbau und einem eisernen Gestell, an dem zwei Laternen hochgezogen wurden. Jede Laterne war mit einem Enderal-Scheinwerfer, in deren Mitte eine Argandsche Lampe angebracht war, bestückt. Die Bake war ähnlich der Warnemünder Ziehlaterne.

1855 entstand auf einem viereckigen Unterbau ein runder 36,6 m roter Backstein-leuchtturm. Die Leuchteinrichtung in der Laterne setzte sich aus 12 auf einem Dreh-tisch montierte Parabolscheinwerfer zusammen, wovon sechs weißes und sechs rotes Licht ausstrahlten. So konnte ein Wechsel von rotem und weißem Licht gezeigt werden. Am 1. Oktober 1855 erstrahlte das Leuchtfeuer erstmals. Nach mündlicher Überlieferung soll der Turm 1890 aus Stabilitätsgründen seine heutige achteckige Ummantelung erhalten haben. Bei dem Bau des Leuchtfeuers erfolgte damals noch nicht der Einbau eines Fresnelschen Systems, wie zum Beispiel im Leuchtturm Darßer Ort 1848. Dieses geschah um einen Vergleich zwischen dem alten und neuen System zu haben. Als Lichtquelle waren Dochtelichter mit Rüböl- und später Petro-leumbetrieb eingebaut.

Nach fast sechzigjährigen Betrieb erheilt der Turm 1913/14 einen neuen Linsenapparat von fas zwei Metern Durchmesser mit Blitzfeuer. Dieses erforderte einen völligen Umbau des Turmkopfes. Das Bauwerk erhielt eine Aufstockung um zwei Meter, in der sich die neue Laterne mit zwei Galerien und grauem Dach befand. Außer dem wurden sechs Vogelschutzlampen angebracht. Als Lichtquelle war nun in der Laterne eine Benzolglühlichtlampe eingebaut, die 1938 durch eine elektrische Lichtquelle er-setzt wurde. Seit 1978 ist das Leuchtfeuer Greifswalder Oie in das System der Fernsteuerung eingebunden. Das Feuer des 38,6 m hohen Leuchtturmes ist 26 Seemeilen weit sichtbar. Es ist ein Blink- bzw. Blitzfeuer.

Im Frühjahr 1996 wurden umfangreiche Modernisierungsarbeiten am Leuchtturm Greifswalder Oie abgeschlossen. Es wurde eine Lichtquelle mit Halogenlampen installiert. Die Scheinwerfer-Optik von Greifswalder Oie mit 4 Feldern ud 900 mm ist die einzige deutsch Optik dieser Größe, die von der Firma Weule in Goslar geschliffen wurde.


Weitere Informationen zum Leuchtturm Greifswalder Oie unter folgendem Link www.leuchtturm-greifswalder-oie.com