Falshöft
Das Feuer des 1909/10 erbauten Leuchtturms Falshöft leitete die Schiffe südlich der Flensburger Förde an der Küste entlang. Der Turmmantel besteht aus gusseisernen Segmenten, die zusammengeschraubt wurden. Wie bei zahlreichen Türmen an der Nordsee, z. B. Westerheversand, lieferte auch hier die Isselburger Hütte die Teile. Für die Stromversorgung, des damals noch mit Leuchtturmwärtern besetzten Turmes, war ein Dieselaggregat eingebaut. Später wurde der Turm auf Flüssiggas umgestellt und die Wärter verließen ihn. Anfang der sechziger Jahre erhielt der Leuchtturm Falshöft wieder eine elektrische Stromversorgung und von 1963 bis 1969 war wieder ein Wärter zur Überwachung des Leuchtfeuers Kalkgrund auf dem Turm. Mit der Inbetriebnahme der Schaltstelle Kappeln begann die Fernsteuerung und der Leuchtturmwärter wurde endgültig abgezogen. In der Laterne des Turmes befinden sich zwei Gürtelleuchten, je eine für das Leit- und Orientierungsfeuer. Die Feuer wurden mit einer 1000W/220V-Glühlampe betrieben und waren 18 Seemeilen weit sichtbar.
Das frühere Leit- und Quermarkenfeuer diente zuletzt nur noch als Quermarkenfeuer. Die beiden Warnsektoren wiesen auf die Untiefen vor Kalkgrund und Bredgrund hin. Am 1. März 2002 wurde das Feuer des Leuchtturm Falshöft abgeschaltet. Als Grund für die Löschung gab das Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck an, die Funkfrequenzen der Richtfunkverbindung von Falshöft nach Kappeln zum Überwachen des Feuers liefen aus. Die gesamte Technik hätte erneuert werden müssen, was sich zu teuer stellte. Im Einvernehmen mit den dänischen Behörden wurde daher die Stilllegung des Feuers beschlossen. Seit Februar 2000 befindet sich im 3. Stockwerk des Turmes in 12,42 m ein Trauzimmer der Gemeinde Pommerby. Somit wird der Turm in Zukunft nur als Standesamt seinen Dienst zu tun.
Das Amt Gelting - jetzt Amt Geltiner Bucht - kaufte 2003 den unter Denkmalschutz stehenden Leuchtturm Falshöft vom Bundesvermögensamt, um den Turm der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die dort staffindenden Eheschließungen langfristig zu sichern. Der 2004 gegründete Förderverein Leuchtturm Falshöf e.V. möchte durch Spenden und Mitgliedsbeiträge für die Erhaltung und Gestaltung des Leuchtturmes sorgen. So wurde im Sommer 2005 der Laternenraum wieder in betrieb genommen und der Förderverein konnte mit Unterstützung des Amtes den Bau eines Unterstandes am Nebengebäude, Pflasterarbeiten des Parkplatzes und der Wege, eine teilweise neue Anpflanzung des Geländes sowie die Anschaffung von diverser Ausstattung verwirklichen. In Planung ist die Außenanstrahlung des Turmes und die Einrichtung eines Museums im Erdgeschloss.
Quelle u. a. Förderverein Leuchtturm Falshöft e.V. Holmlück 2 24972 Steinbergkirche