Otterblenden
Blende, die aus mehreren lichtdurchlässigen Streifen - meist aus Metall besteht. Diese sind so angeordnet, dass jeder Streifen in seiner Längsachse um 90° geschwenkt werden kann. Da alle Streifen gleichzeitig gedreht werden, können abwechselnd Lichterscheinungen und Verdunkelungen erzeugt werden. Die Blenden sind über ein Gestänge und gegebenfalls auch Nockenwellen mit einer Antriebsart verbunden (Gewichtsuhrwerk, Quecksilbermotor, Elektromagnete, Elektromotor).
Baron von Otter hatte Ende Mai 1878 persönlich seine Erfindung in Deutschland auf dem Leuchtturm Vareler Siel vorgestellt. In Deutschland wurden die Blenden schon 1881 in Westermarkelsdorf und 1885 im Leuchtturm Roter Sand verwendet.
Bei Feuern mit kleiner Lichtquelle (z. B. Bogenlampe) verursachten die Blendenbleche im geöffneten zustand störende Abschattungen. Bis in die 1950er Jahre verursachte das schnelle Öffnen der Blendenbleche und ein damit verbundener harter Anschlag unerwünschtes Flattern der Bleche, was zu ungewollten Lichterscheinungen führte. Heute werden die Blenden mittels Elektromagneten gesteuert und kurz vor dem Anschlag abgebremst, so dass kein harter Anschlag erfolgt.
Quelle: Technisches Leuchtfeuer-Lexikon von Egbert Koch, Dr. Berthold, Lothar Schulz, Herausgeber Klaus Kern, Rüsselsheim