Borkum Kleiner Leuchtturm
Auf der Südseite der Insel Borkum wurde in den Jahren 1887 – 1889 von der Isselburger Hütte der kleine Leuchtturm erbaut. Hierzu fertigte man gusseiserne Platten aus denen der 16 eckige Turm erbaut wurde. Er steht auf einem 2,50 m starken Betonfundament. Der rot-weißgestrichene Turm trug anfangs ein grünes Kuppeldach und erhielt 1966 bei Anschluss an die Radarkette ein neues Laternenhaus. Der kleine Leuchtturm war der erste elektrisch betriebene Leuchtturm, daher wird er auf Borkum auch elektrischer Turm genannt. Er zeigt für die Einfahrten von der See durch die Riffs in die Ems, das Westerems- und Hubertgatt-Fahrwasser je ein Leitfeuer mit festem Licht und Blitzkennung. Als Lichtquelle diente eine Bogenlampe mit waagerechten Kohlestäben, die auf einem Wagen montiert waren. So konnte der Lichtbogen der Lampe in den Brennpunkt der 1,20 m hohen Gürtelleuchte gefahren werden. Heute ist der Turm an das örtliche Stromnetz angeschlossen, früher erfolgte die Stromerzeugung über zwei Dampfmaschinen im Maschinenhaus neben dem Leuchtturm, später durch Dieselaggregate. Für den Notfall ist noch ein Dieselaggregat vorhanden. Inzwischen wurde die Kohlenbogenlampe durch eine moderne Glühlampe ersetzt. Auch dieser Turm wurde von Knock ferngesteuert und überwacht. Seit 1983 ist in dem Bauwerk ein Präzisionssektorenfeuer für das Hubertgatt mit einer Tragweite von 30 Seemeilen eingebaut. Das Leuchtfeuer ist heute nicht mehr in Betrieb.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass 1900 von dem kleinen Leuchtturm mit einer Marconi-Anlage durch die Leuchtturmwärter die erste Küstenfunkstelle der Welt betrieben wurde. Sie war durch den Norddeutschen Lloyd eingerichtet worden und stand in der Regie des Reichspost- und Telegrafenamtes.