Sandstedt
Nach der von Ludwig Franzius 1887 - 1895 durchgeführten Unterweserkorrektur wurden 1897/98 einige Leuchtfeuer zwischen Bremerhaven und Bremen errichtet. Dieses war erforderlich geworden, um den Schiffen die Nachtfahrt zu dem wieder entstandenen Seehafen Bremen zu ermöglichen. 1898 entstand am Binnendeichfuß des rechten Weserufers bei Sandstedt das 11,30 m hohe Unterfeuer Sandstedt. Es war eine dreibeinige Gitterkonstruktion aus Eisen mit runder Plattform und Galerie. Das Laternenhaus hatte ein kupfernes Kuppeldach. Wegen einer neuen Linienführung des Weserfahrwassers musste das Feuer 1981 durch einen neuen Feuerträger ersetzt werden.
Heute steht das Unterfeuer im Freigelände des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven. Das 34,09 m hohe Oberfeuer har unterhalb der gleichartigen Laterne noch ein Betriebsgeschoss, außerdem wie für die Türme in dieser Zeit üblich ein zentrales Treppenrohr. Nach einer Sanierung des Bauwerks ging der Turm in den Besitz der Gemeinde Sandstedt über.
Wegen einer Vertiefung des Weserfahrwassers mussten auch einige Leuchttürme, die der modernen Technik nicht mehr genügten, erneuert werden. So entstand 1981 in der Nähe des alten Oberfeuers das neue 34,94 m hohe Oberfeuer Sandstedt. Dazu wurden 4 stählerne Bohrpfähle, in den Boden getrieben, auf denen dann ein Betonfundament entstand. Auf diesem Fundament wurde dann der Stahlturm erbaut. Das mit Signalscheinwerfern betriebene Richtfeuer befindet sich unterhalb des Toppzeichens in 25,24 m Höhe. Der Turm kann über eine Wendeltreppe zur Wartung der Leuchteinrichtung bestiegen werden.
420 m vom Oberfeuer entfernt am Weserstrand steht das 16,95 m hohe Unterfeuer. Der Turm wurde auf einem Betonfundament mit 20 Ankerschrauben befestigt. Im Bereich des Toppzeichens befindet sich das, ebenfalls mit Signalscheinwerfern betriebene, Leuchtfeuer. Beide Feuer der Richtfeuerlinie Sandstedt sind Seemeilen weit sichtbar und werden vom Wasser- und Schiffahrtsamt Bremerhaven ferngesteuert.