Munkmarsch
An der Wattküste der Insel Sylt, zwischen den Ortschaften Baderup und Keitum gab es einst einen Hafen mit dem Namen Munkmarsch, der aber bereits im März 1928 geschlossen wurde, wie aus den Nachrichten für Seefahrer zu entnehmen ist. Heute hat er nur noch die Bedeutung eines Sportboothafens.
Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Munkmarsch zu einem Ort mit vielen Verkehr, die Graumühle mit kleinem Wohnhaus wurde 1744 als erstes Gebäude erbaut. Sie dient bis zum Abbruch 1920 den Schiffern als Tagessichtmarke für die Ansteuerung des Hafens. Ein regelmäßiger Fährverkehr zwischen Munkmarsch und dem Festland bestand erst 1855, als der Munkmarscher Schiffer Thomas die Konzession für die Konzession für die Postbeförderung bekam. Er war auch neben dem Kampener Kaufmann Peter-Jürgen Kamp, den Westerländern Dirk Thiesen und Dirk-Boy Brodersen sowie dem Keitumer Erik-Peter Janssen Gründungsmitglied der Sylter Dampfschiffahrtsgesellschaft (SDG), die 1882 den Fährverkehr zwischen Munkmarsch und Hoyerschleuse mit der SYLT aufnahm. Munkmarsch war über Jahre der wichtigste Fährhafen der Insel Sylt. Über List und Hörnum wurden gelegentlich Fährverbindungen zum Festland angeboten. Die Fährverbindung führte hauptsächlich nach Hoyerschleuse, das seit dem deutsch-dänischen Krieg von 1864 zu Preußen gehörte. Es war mit 1 ¾ Stunden die kürzeste Verbindung zum Festland und so wichtig, dass die damalige Königliche Regierung in Schleswig 1876 ein Leitfeuer in Munkmarsch und Hoyer errichten ließ. Es handelte sich hierbei um Hafenlaternen, die auf einem Holzgerüst an der Südseite der Munkmarscher Landungsbrücke angebracht waren, bzw. auf einem Holzpfahl an der Schleuse in Hoyer und auf einem Eisengerüst 990 Meter landeinwärts. Die Sichtweite der Feuer betrug 6 Seemeilen.
Im Jahre 1894 wurde die 1876 eingerichteten Leitfeuer gelöscht und nördlicher angezündet. Die Richtfeuerlinie dieser Feuer war ONO – WSW und gab die Richtung des Fahrwassers im Pander Tief vom Butter Sand bis Munkmarsch an. Das dem Wasser zunächst liegende rote feste Feuer war 220 m nördlich von der alten Munkmarscher Brücke in einem am Wärterhaus befindlichen Anbau in einer Höhe von 20,2 m über gewöhnlichem Hochwasser und 4 ¾ m über dem Erdboden eingerichtet. Das weiße feste Feuer war auf einem Eisengestell östlich des Baderuper Weges auf der Munkmarscher Heide aufgestellt. Die Sichtweite beider Feuer betrug 8 Seemeilen. Im Segelhandbuch vom Reichs—Marie-Amt 1898 ist Munkmarsch wie folgt beschrieben: Munkmarsch, der Hauptlandungs-, Lösch- und Ladeplatz der Insel Sylt, hat einen kleinen Hafen und Anlegebrücken, welche Fahrzeugen mit 2 m Tiefgang, von der Rhede bei List durch die Lister Ley und das Pander Tief kommend, mit der Fluth erreichen können. Beide Fahrwasser waren betonnt.
Als am 1. Juli 1927 der Hindenburgdamm nach einer Bauzeit von 4 Jahren durch den Reichspräsidenten eingeweiht wurde, war das Schicksal des Hafens Munkmarsch als Fährhafen besiegelt. Die „Sylter Dampfschiffahrts-Gesellschaft“ stellte im gleichen Jahr ihren Betrieb ein. Das Wärterhaus mit dem Anbau für das rote Festfeuer wurde 1963 abgerissen. Der Träger des weißen Festfeuers ging nach Dagebüll und wurde dort als Feuerträger aufgestellt. Im Jahre 1839 wurden von der dänischen Regierung zwischen dem Ellenbogen und der Insel Röm im Lister Tief Seetonnen ausgelegt, gleichzeitig an der Nordwest-Ecke des Ellenbogens, dem Ostindienfahrerhuk – so benannt nach der Strandung eines holländischen Ostindienfahrers – zwei Baken aufgestellt.
Abbildung Zeitschrift Leuchtfeuer
Bildquelle: http://www.baken-net.de/index1.htm