List West und Ost
List-West
Auf dem sogenannten Ellenbogen wurden 1856/57, damals noch unter dänischer Herrschaft, die Eisentürme List-West 9,4 m und List-Ost 12,5 m hoch errichtet. Das Leuchtfeuer List-Ost unterscheidet sich jedoch vom Westfeuer dadurch, dass es zusätzlich zur roten Laterne noch rot-bebändert ist. Schon im Segelhandbuch der Nordsee, T I, H 3 aus dem Jahre 1898 sind für die Einfahrt ins Lister Tief als Tagesmarken mehrere Tonnen angegeben, so lag z.B. etwa 3 sm vor der Inselküste, vor dem Salzland, die Ansegeltonne, eine große rot und schwarz gestrichene Bakentonne mit der Aufschrift „Lister Tief“, welche einen länglichen Ball und darunter ein mit der Spitze nach unten gerichtetes Dreieck als Toppzeichen über dem Gitterwerk führte.
Die Leuchttürme auf dem Ellenbogen sind wie folgt aufgeführt:Das List-West-Feuer brennt in einem runden, weißen eisernen Turm mit roter Kuppe, 9,4 m über dem Erdboden und 19,5 m über Hochwasser. Es ist ein 10 sm weit sichtbares festes, weißes und rotes Feuer. Über einen kleinen Bogen, ungefähr in der Peilung 115° (SOzO 3/40) über S bis 340° (NzW ¾ W) ist es weiß.
List-Ost
Etwa 1,5 sm Lister Westfeuer befindet sich in einem ähnlichen Turm das List-Ost-Feuer, ein weißes, festes Feuer 12,5 m über dem Erdboden und 22,1 m über Hochwasser, welches von 115° (SozO 3/40) über S und N bis 22,5° (NNO) 12 sm weit sichtbar ist. Beide Türme besitzen Linsenapparate 4. Ordnung und stehen auf der dem zunächst gelegenen Dünenkette. Das östliche, weiße Feuer – eben frei von dem westlichen, roten Feuer – führt über die Barre des Lister Tiefs. Diese Richtungslinie ist einkommend solange zu verfolgen, bis das Rote-Kliff-Feuer rot erscheint. Ändert das nur einen schmalen Sektor bestehende rote West-Feuer in weiß, ehe das Roter-Kliff-Feuer rot geworden, so hat man die Einfahrtrichtlinie nach Norden überschritten und steht zu nahe dem Rüster Sande. Südlich der Peilung 115° (SOzO 3/40) sind beide Listfeuer nicht sichtbar. 1914 erhielten beide Türme eine neue Laterne.
Das Westfeuer hatte anfangs einen Petroleumglühlichtapparat (1857-1927), das Ostfeuer erhielt gleich einen selbstregulierenden Blaugasapparat(1857-1936), der im Jahre 1927 auch im Westfeuer eingebaut wurde (1927-1936). Im Jahre 1936 wurde elektrisches Glühlampenlicht eingebaut. Die Stromerzeugung erfolgte bis 1948 mit 2 Dieselaggregaten, anschließend kam der Strom aus dem örtlichen Netz. Die Feuer sind Leit- und Quermarkenfeuer.
Auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1852 erregte damals ein neuartiger Leuchtapparat großes Aufsehen. Dieser mit Öl gespeiste Apparat wurde von der dänischen Regierung für 40.000 dänischen Talern erworben und 1853 beschlossen, diesen in den geplanten Leuchtturm bei Kampen auf Sylt einzubauen. Die Signatur Friedrich VII. von Dänemark befindet sich noch heute am Turm.