Cuxhaven Duhnen
Ein weiteres Cuxhavener Leuchtfeuer war das Quermarkenfeuer Duhnen von 1898 bis 1980. Es ersetzte das Baklicht oder Kugelbakenlicht. Das Leuchtfeuerhäuschen war ein gelb-weiß gestrichenes hölzernes Gebäude mit Ziegeldach auf einer Grundfläche von nur 4,00 x 3,60 m. Die Baukosten betrugen 12002 Mark. Die Bauaufsicht und Konstruktion übernahm der Hamburger Wasserbauinspektor Hugo Lentz, vom Amt Ritzebüttel. Das Amt Ritzbüttel gehörte damals noch zu Hamburg. Lentz hat unter anderem auch die Zeitball-Säulen in Cuxhaven und Bremerhaven entworfen und die Bauaufsicht übernommen.
Die Optik des ersten Duhner Quermarkenfeuers war V. Ordnung mit einer Brennweite von 187,5 mm, die vermutlich von der Firma M.L. Sautter et Lemoniert et Co. Paris geliefert wurde.
Nach den Grundsätzen für Leuchtfeuer und Nebelsignale der deutschen Küsten von 1904 wurde 1919 die Kennung des damals festen weißen Feuers in weißes, rotes und grünes unterbrochenes Licht mit Einzelunterbrechung 1 Sekunde geändert. Diese Kennung wurde auch beim Feuer an der Lesehalle beibehalten. Die Kennung wurde durch umlaufende Blenden mit Gewichtsaufzug erzeugt und der Antrieb erst 1941 geändert. Die Lichtquelle war Petroleumglühlicht. 1926 erfolgte der Anschluss an das örtliche Stromnetz. Als Ersatzlichtquelle diente eine eindochtige Petroleumlampe mit 30 cm Durchmesser und einem Verbrauch von 55 g pro Sekunde.
Neben dem Hauptfeuer befand sich in dem Leuchtfeuerhäuschen noch ein Nebenfeuer mit festem weißen Feuer. Dieses Feuer war an der Westseite angebracht und wurde nur angezündet, wenn sich Fuhrwerke oder das Duner Rettungsboot nach Eintritt der Dunkelheit im Watt befanden. Für das Feuer wurde eine separate Optik VI. Ordnung verwendet.
Als das Gebäude des Duhner Leuchtfeuer von 1898 den Kurbetrieb störte, musste es abgerissen werden. Daher wurde die Lesehalle entsprechend umgebaut. Die Firma Hoppe & Krooß aus Cuxhaven erbaute 1957 die Laterne für das neue Duhner Quermarkenfeuer. Die Optik V. Ordnung übernahm man vom alten Feuer von 1898. Die Kennung wurde als Lampentaktung ausgelegt, durch Ein- und Ausschalten der Glühlampe, Der Taktgeber wurde von der Firma Paul Ferchow Nachf. Berlin geliefert. Die Lichtquelle war eine 24V/250 Watt-Philips-Leuchtfeuer-Glühlampe, die aus einer gepufferten Bleibatterie gespeist wurde. Das Ein- und Ausschalten des Feuers erfolgte über eine Schaltuhr mit 24-Stunden-Zifferblatt, Selbstaufzug und 36-stündiger Gangreserve. Eine Alarmanlage arbeitete unabhängig von der Netzspannung. Sie wurde von einer 6 V-Trockenbatterie versorgt.
Das Feuer an der Lesehalle war als unbewachtes Feuer ausgelegt und brannte zunächst, genau wie das erste Duhner Feuer, nur vom 01.12. bis 31.03., sowie dann, wenn das Feuerschiff ELBE 3 nicht auf Station war. Seit dem 13. Juni 1966 brannte das Feuer ständig. Das Nebenfeuer, wie im alten Feuer eingebaut, war in dieses Feuer integriert. Der weiße Sektor con 80° bis 140,5° wurde als sogenanntes Wattfeuer genutzt. Es diente zur Orientierung von Wattwagen, die sich bei Dunkelheit im Watt befanden. Am 1. Juni 1980 wurde das Feuer des Duhner Quermarkenfeuers gelöscht und Optik ausgebaut. Die Laterne an der Lesehalle blieb aber erhalten.
Heute befindet sich in der wiederaufgebauten Lesehalle ein gastronomischer Betrieb. In der Laterne ist jetzt eine Schwimmmeister-Aufsicht.
Siehe auch: https://www.duhnen.de/Historisches.html