.Bremen - Überseehafen Nord
Der Hafen (Europahafen) war zur Jahrhundertwende so erfolgreich, dass die Schuppen und Speicher nicht mehr ausreichten. So baute man von 1898 bis 1906 den Freihafen II (seit 1938 „Überseehafen“). Den Umbruch erlitten die beiden Häfen mit dem Einlaufen des ersten Containerschiffes am 6. Mai 1966. Die Containerschiffe wurden immer größer und damit leider zu groß für das schmale Becken. 6 Jahre zuvor begann Bremen mit dem Bau eines neuen Hafens – direkt auf der gegenüber liegenden Seite der Weser. Dieser feierte 1967 seine Eröffnung. Durch die größeren Ladeflächen, Maschinen und Kräne steuerten die Containerschiffe nun den Neustädter Hafen an.
Der Schiffsumschlag im Überseehafen ging in den Folgejahren immer weiter zurück, so dass in den 1990er Jahren der Umschlag ganz zum Erliegen kam. 1998 kam es zu der schweren Entscheidung, den Überseehafen zuzuschütten. Innerhalb eines halben Jahres wurde der Freihafen mit Sand zugeschüttet, der beim Bau des Containerterminals (CT) III a in Bremerhaven anfiel.
An der Einfahrt zum Überseehafen steht seit 1906 auf einer 478 m langen Flußinsel eine rote Gitterbake, das Leuchtfeuer Bremen-Überseehafen Nord. Der 12 m hohe Turm hat in seiner Laterne eine Gürtelleuchte. Bei einer Feuerhöhe von 15 m ist das rite Festfeuer 5 Seemeilen weit sichtbar.
Bremen-Überseehafen Süd
An der Einfahrt zum Bremer Überseehafen entstand 1906 aus Portasandstein-Quadern ein 12 m hoher Turm mit Kupferdach. Der Turm wird im Volksmund auch liebvoll „Mäuseturm“ genannt. Als Optik befindet sich eine Gürtelleuchte im Laternenhaus. Das grüne Festfeuer ist 9 Seemeilen weit sichtbar. Außerdem ist der Turm noch mit einem Membransender, einem sogenannten Nebelhorn ausgerüstet, das bei Störungen durch eine Nebelglocke ersetzt wird. 1952 wurde die Nebelglocke durch einen elektrischen Luftschallsender ersetzt, der eine Seemeile weit zu hören war. Unterhalb des Turmes befand sich früher noch eine Pegeluhr.
Der heutige Turm stammt aus dem Jahre 1926. Sein Vorgänger hatte ein Kapitän in den 1925 gerammt und zum Einsturz gebracht. Bis zur Automatisierung war der Turm ständig mit Leuchtturmwärtern besetzt.
Dazu schreibt der Weser-Kurier Bremen in seiner Ausgabe vom 30.11.2015 u. a.:
Ursprünglich war der Molenturm außerdem eine Dienststelle des Hafenamtes. Jedes Schiff, das in den Fabrikenhafen, den Europahafen oder den Überseehafen fuhr, musste an dem kleinen Sandsteinturm vorbei. Rund um die Uhr saßen Hafenbedienstete in dem runden Turmzimmer, im Hafenjargon hießen sie „Molenfürsten“. Näherte sich ein Schiff, traten sie mit einem Megafon auf den Balkon hinaus und riefen dem Kapitän zu, welchen Liegeplatz er ansteuern sollte. Deutlich ungemütlicher war der Job bei Nebel: Alle 15 Minuten musste dann die mechanische Nebelglocke außen am Turm aufgezogen werden, deren Klang insbesondere den Lankenauern am gegenüberliegenden Weserufer vertraut war: Zehn laute kurze Schläge pro Minute tönten dann über die Weser. 1952 wurde die Nebelglocke durch einen elektrischen Luftschallsender ersetzt, der eine Seemeile weit zu hören war. Den besten Platz von allen hatte der Turmwärter vermutlich am 24. Juni 1929. Bei der AG Weser lief an diesem Tag der Schnelldampfer „Bremen IV“ vom Stapel. Tausende Schaulustige hatten sich am Lankenauer Badestrand versammelt, um das Spektakel zu beobachten. Vom Molenturm aus war gewiss besonders gut zu sehen, wie das Schiff vom Werfthelgen ins Hafenbecken glitt und die riesige Flutwelle auf den Strand schwappte, wo sie vielen Zuschauern nasse Füße sorgte.
Im Jahre 2000 wurde der Leuchtturm unter Denkmalschutz gestellt. Seit dem Sommer 2015 finden an dem Bauwerk umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Bis heute dient der Leuchtturm als offizielles Seezeichen einer Seeschifffahrtsstraße. Auch während der Sanierung kann er dank einer externen Stromleitung Lichtsignale aussenden. Die runde Verglasung um die Laterne herum wird im Zuge der Sanierung aber auch noch ausgetauscht.
Quelle u. a.: https://bremenports.de/der-bremer-freihafen/
http://www.weser-kurier.de/bremen_artikel,-Bremer-Lieblings-Leuchtturm-_arid,1262156.html
Allgemeiner Wegweiser 26. April 1925