Leuchtturm Altenbruch von 1897 - 1983
An der Einfahrt zum Altenbrucher Hafen wurde am 25. November 1897 ein Leuchtturm als Unterfeuer einer Richtfeuerlinie in Betrieb genommen. Im Volksmund wird der kleine Altenbrucher Leuchtturm auch „Dicke Berta“ genannt. Über das Oberfeuer, das auch „Schlanke Anna“ genannt wird, wird weiter unten in diesem Text berichtet.
Schon 1541 dienten die beiden Türme der Altenbrucher Kirche als Seezeichen, sogenannte Tagessichtmarke. Für den Bereich der Niederelbe waren Tagessichtmarken besonders wichtig, da diese mit ihren Strömungen, Untiefen und Richtungsänderungen sich schon immer ein schwieriges Fahrwasser war. Noch im Jahre 1826 wurde dringend von der nächtlichen Einsegelung in die Elbe gewarnt. 1871 soll bereits am Deich in Altenbruch eine hölzerne Bake gestanden haben.
Der von der Stadt Hamburg erichtete Altenbrucher Leuchtturm wurde 1918 wegen Verdriftung des Fahrwassers um einige Meter versetzt. Während des Umbaus des Leuchtturms 1915 – 1918 stand dort eine Holzbake, die dann wieder abgerissen wurde. Bei dem Umbau blieb nur der Sockel erhalten, auf dem eine neue Laterne gesetzt wurde. Als Optik baute man eine neue Gürtelleuchte mit Petroleumglühlicht ein.
Auch diese Optik wurde 1927 bei Anschluss an das örtlich Stromnetz ausgetauscht. Die neue Leuchte hatte verschiedene Brennweiten: 25 cm und 75 cm Höhe elbaufwärts, 40 cm und 199 cm elbabwärts. Die Hauptlichtquelle war eine Scheinwerferlampe von 300W/22V, als Reserveleuchte diente ein hängender Gasglühlichtbrenner der 1960 durch einen Propangasbrenner ersetzt wurde. Die Lichtquelle der Hauptleuchte war seit Oktober 1968 eine 100V/500 W-Scheinwerferlampe. Die Kennung wurde durch Otterblenden erzeugt, die mit einem Quecksilbermotor betrieben wurden. Die Feuerhöhe des Altenbrucher Leuchtturms, der zusammen mit dem Oberfeuer Ostende-Groden eine Richtfeuerlinie bildete betrug 14,2 m über Hochwasser und 12,5 m über der Deichkrone. Das Feuer war 12,5 Seemeilen weit sichtbar.
Ab 1968 wurden an der Niederelbe neue Leuchttürme mit moderner Technik gebaut, sodass die alten Leuchttürme mit ihren vor als Leuchtturmwärten überflüssig wurden. Der Altenbrucher Leuchtturm leuchtete noch als Quermarkenfeuer, bevor die Leuchte 1983 für immer erlosch. Nach der Außerdienststellung der sogenannten „Dicke Berta“ gab es Pläne den Turm zu verschrotten, da er aus Stahl bestand. Die Pläne konnten in der Folgezeit nicht verwirklicht werden, da sich allem Bürger des Ortes Altenbruch dafür einsetzten diesen Turm zu erhalten. Daher gründete sich am 8.11.1983 der Förderverein „Dicke Berta“, gemeinnütziger Verein zur Erhaltung des alten Leuchtturms Altenbruch. Am 18. August 1983 wurde der Leuchtturm vom Niedersächsischen Verwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege – in Lüneburg unter Denkmalschutz gestellt.
Heute ist das Bauwerk Dank des Fördervereins vollkommen restauriert und auch die alte Optik befindet sich wieder im Turm.
Über das neue Unterfeuer ab 1971 berichten wir an anderer Stelle auf dieser Internetseite. Siehe Richtfeuerlinie Altenbruch.
Informationen zum Museumsleuchtturm „Dicke Berta“ gibt es unter folgendem Link: https://www.dickeberta.de/
Ein Hinweis in eigener Sache: In unserem Maritimshop gibt es einen Bastelbogen der „Dicken Berta“ - Leuchtturm Altenbruch.