Weser
Die Entwicklung der Weser-Feuerschiffe
Die Befeuerung der Weser mit Leucht- und Feuerschiffen begann 1818 mit dem Leuchtschiff DER PILOT. Das von der Werft Johann Lange in Grohn, als Galioth aus Holz gebaute Schiff, wurde im Oktober 1818 in Dienst gestellt. Es hatte eine Länge von ca. 22 m, Breite ca. 6 m und Tiefgang 2,9 m. Ausgelegt war es östlich der Nordspitze der Mellumplate in der Wesermündung bis Herbst 1830 und wurde dann durch einen Neubau ersetzt. Das Weser-Leuchtschiff wurde im Oktober 1830 an die Firma Keitel & Kruse versteigert.
Wegen der großen Anforderungen an das Leuchtschiff DER PILOT (Baujahr 1818) im Strom und Eisgang, und die dadurch entstanden hohen Reparaturkosten, wurde 1830 bei der Werft Johann Lange, Grohn (Bremen-Vegesack) eine weitere hölzerne Galioth, mit den Abmessungen Länge 25,00 m, Breite 7,00 m und Tiefgang 2,90 m gebaut.
Im Herbst 1830 wurde „Der neue Pilot“ östlich von der Nordspitze der Mellumplate ausgelegt und 1842 auf die Station an der Bremer Bake verlegt. Mit der Inbetriebnahme des Leuchtturmes Hoheweg 1856 wurde die Station aufgehoben. Das Feuerschiff wurde im Juli 1857 an den Norddeutschen Lloyd verkauft.
Von 1840 – 1842 lag dort das Feuerschiff WESER 2, ebenfalls eine hölzerne Galioth von der Werft Johann Lange, Grohn, die 1842 auf die Station an der Mellumplate verlegt wurde und 1853 durch das Leuchtschiff BREMEN ersetzt wurde.
Auf der äußeren Mellum-Station lag seit dem 12. November 1853 ebenfalls eine Galioth, das Leuchtschiff BREMEN: Das Schiff war von der oldenburgischen Werft D. Oltmann Wwe. in Motzen für 15383 Taler erbaut worden. Bis zum Spätherbst 1901 lag die BREMEN dort und im Februar 1902 an die Firma F.G. Deetjen nach Elsfleth verkauft.
Auf der Station an der Bremer Schlüsseltonne (53°54’ nördlicher Breite und 7°49’ östlicher Länge) wurde im Oktober 1874 das neue von der Werft A.G. Weser, Bremen 1873/74 erbaute Leuchtschiff WESER ausgelegt: Es war ein 40 m langer eiserner Dreimastschoner. Die WESER wurde 1900 auf die Station Bremen verlegt und 1912 war sie Reserveschiff BREMEN 1. Bei einem Einsatz als Sperrfahrzeug vor der Eckernförder Bucht ist es im Mai 1945 gesunken.
Das dritte Feuerschiff WESER; ebenfalls ein eiserner Dreimastschoner, wurde 1888 wieder von Johann Lange, Grohn gebaut. Es erheilt 1900 den Namen WESER 1 (Länge 40 m, Breite 7,10 m, Tiefgang 4,70 m, 255 BRT). Als am 22.6.1968 der Leuchtturm Tegeler Plate in Betrieb genommen wurde, hob man die Station „Weser 1“ auf. Ende November 1966 löste das Schiff, das 1909 erbaute Feuerschiff ELBE 3 ab, das heute im Museumshafen Oevelgönne an der Elbe liegt. Während des 2. Weltkriegs lag das Feuerschiff WESER 1 als Leuchtschiff „R“ bis 1943 auf der Station Bremen, und wurde dann durch die Leuchttonne „R“ ersetzt.
Ein Ersatzschiff mit gleichen Abmessungen wurde 1900 bei der Werft G.H. Theyn in Brake gebaut. Es wurde auf der Station „Weser“ eingesetzt und erhielt den Namen WESER 2. Während des 2. Weltkriegs lag WESER 2 als Leuchtschiff „F“ vor dem Wangerooger Fahrwasser, wo es 1944 durch Fliegerbeschuss versenkt wurde.
1906/07 wurden bei der Werft A.G. Weser, Bremen die Feuerschiffe NORDERNEY 1 und
NORDERNEY 2 gebaut. Beide Schiffe hatten gleiche Maße: Länge 52,5 m, Breite 8,0 m, Tiefgang 4,85 m, vermessen waren sie mit 382 BRT und hatten einen 150 PS Motor. Das Feuerschiff NORDERNEY 1 wurde Reserveschiff für ELBE 1 und das Stammfeuerschiff NORDERNEY 2 lag auf dem damaligen Großschiffahrtsweg querab von Norderney. Im 2. Weltkrieg lag es als Leuchtschiff „E“ östlich des Roter Sand Leuchtturms, wo es am 8 September 1944 durch Feindflug versenkt wurde.
Das Feuerschiff NORDERNEY 1 lag während des 2. Weltkriegs als Leuchtschiff „H“ auf der Position „Elbe 2“ („Elbe 1“ war zu dieser Zeit nicht besetzt) und kam 1948 an die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Bremen zurück. Bevor es 1953/54 bei der Staatswerft in Rendsburg umgebaut wurde, war es bis 1953 Reserveschiff für „Elbe 1“, „Weser“ und „Bremen“.
Am 26. März 1954 kam die Schiff auf der Station „Weser“, wo es bis zum 23. September 1981 lag und dann durch die Großtonne „Weser“ ersetzt wurde. Die auf der Position des Feuerschiffs WESER (50°50’ Nord, 7°50’ Ost) versuchsweise ausgelegte Großtonne hatte eine Höhe von 16,22 m und Lag 7,50 m über dem Wasserspiegel. Als erste Einrichtung dieser Art war sie durch Solarzellen gespeist. Da sich die Großtonne auf der Position nicht bewährte, wurde sie durch ein unbemanntes Feuerschiff ersetzt. Aber auch diese Art Feuerschiffe bewährten sich nicht in der offenen See, heute liegt dort wieder eine Großtonne.
Das Feuerschiff NORDERNEY I liegt heute als maritimes Denkmal am Bontekai in Wilhelmshaven.
Feuerschiff BREMEN 2 (ex JASMUND) wurde 1911/12 von der Werft Joh. C. Meyer Papenburg gebaut und von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Bremen als Stammfeuerschiff auf der Station „Bremen“, als Ersatz für das 1874 in Dienst gestellte Feuerschiff WESER eingesetzt. Es erhielt den Namen BREMEN 2, die WESER wurde BREMEN 1-Reserve. Die Position „Bremen 2“war bis zum 2. Weltkrieg besetzt, danach lag das Schiff im Großen Belt als Positionsschiff. Im März 1957 wurde das Schiff abgewrackt.