Alter Leuchtturm Travemünde
Ein erstes bestehendes Hafenzeichen in Travemünde ist im Lübecker Reichsfreiheitsbrief von 1226, in dem Kaiser Friedrich II. Lübeck die Reichsunmittelbarkeit zusichert, urkundlich erwähnt. Mit einer Kämmerer-Rechnung von 1316, die dem ersten Leuchtturmwärter aufführt, ist damit auch erstmals ein Leuchtfeuer an der deutschen Küste nachgewiesen.
1534 zerstörten dänische Truppen den Turm des ersten Leuchtfeuers. Den heute noch vorhandenen (Alten Leuchtturm) erbauten holländische Mauer 1539. Der obere Teil des Turmes brannte 1827 nach einem Blitzschlag aus und wurde in klassischem Stil erneuert.
Seit 1922 ist der Leuchtturm als technisches Kulturdenkmal anerkannt. Das Leuchtfeuer musste 1972 abgeschaltet werden, da der Neubau des Hotels Maritim das Feuer verdeckte. Ein neues Leuchtfeuer wurde 1974 im obersten Geschoß des Hotels Maritim in Betrieb genommen.
2003/2004 fand eine Grundsanierung des Alten Leuchtturms statt. 12.000 Steine wurden bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern aus dem Mauerwerk, das bis zu einem Meter dick war, herausgenommen und ersetzt. Zudem wurde die 600 Quadratmeter große Außenfläche neu verfugt und der Turm innen teilweise verputzt. Für die umfangreichen Arbeiten investierte das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Lübeck 250.000 Euro.
Der Alte Leuchtturm Travemünde ist 31 Meter hoch und beherbergt nun auf acht Geschossen ein maritimes Museum, das Einblick in die Geschichte der Leuchtfeuertechnik gibt. Zu sehen sind Modelle von Feuerschiffen, verschiedenen Seelaternen sowie ehemalige Lichtanlagen anderer Leuchttürme. An den Wänden hängen zahlreiche Fotos mit ausführlichen Informationen zu den Leuchttürmen, die zum Bereich des WSA Lübeck zählen.
Über 142 Stufen führen die einzelnen Treppen in luftige Höhe. Auf der obersten Etage kann die noch funktionsfähige Anlage des Travemünder Leuchtturms mit 1000-Watt-Glühbirnen bewundert werden. Die rund umlaufende Aussichts-Galerie bietet zudem einen einmaligen Ausblick über den Skandinavienkai und die Travemünder Altstadt sowie über die Lübecker Bucht bis Grömitz und über die Küste von Mecklenburg Vorpommern.
Quellen: Deutsche Leuchttürme Einst und Jetzt von Friedrich-Karl Zemke, Köhler Verlag; www.leuchtturm-travemuende.de ; http://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtturm_Travem%C3%BCnde