Moritzburg
Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1763-1826), auch August der Stärke genannt, hatte eine Vorliebe für die Küste.
1775/76 entstanden, nach Plänen des Architekten Pöppelmann vor den Toren Dresdens, die Mole mit Leuchtturm, der Hafen sowie die Dardanellen. Eine Fregatte zum Segeln auf dem Bärnsdorfer Großteich lief auch vom Stapel. Außerdem baute man zwei künstliche Inseln, deren größere die Erimitage mit dem Bad der Kurfürstin beherbergte. Das aufgemalte Mauerwerk des Leuchtturm sollte an echte Leuchttürme erinnern. 1992 wurde das Bauwerk restauriert und ist heute eine Touristenattraktion. Weitere Restaurierungsarbeiten fanden 2008 statt.
Die heute als Spielerei anmutenden Bauten am Großteich dienten im 18. Jahrhundert den kurfürstlichen Hof und seinen Gästen als Kulisse beim Befahren des Großteiches mit Fregatte oder Gondeln. Der historische Hintergrund jedoch war die Schlacht bei den Dardanellen im Jahre 1770 zwischen der Flotte der russischen Kaiserin Katharina der Großen sowie der türkischen Flotte, die siegreich für die Russen endete. Dieser Sieg über den "Erzfeind" wurde allerorten in Europa gewürdigt. Nach Ende des Russisch-Türkischen Krieges weilte 1775 der russische Flottenkapitän, Graf Orloff, am sächsischen Hof. Ein Jahr später meldete die Kurfürstin Amalie Auguste die erste Fahrt mit der Fregatte auf dem Moritzburger Teich, wobei Marcoli ihr Admiral gewesen sei. Die zweimastige Fregatte, Mole, sowie die so genannnten Dardanellen zwischen Großteich und Kanal waren mit kleineren Kanonen bestückt, mit denen man feuerwerksartige Geschosse zwecks Demonstration der echten Seeschlacht abfeuern konnte.
Der Leuchtturm Moritzburg kann im Rahmen von Sonderführungen exklusiv besichtigt werden.
Bildnachweis: Dr. Berthold, Köln
Quelle: u. a. www.schloss-moritzburg.de
Siehe auch www.schloss-moritzburg.de