Swinemünde
Schon 1692 soll am Ostufer der Swine ein Leuchtfeuer gestanden haben, seit 1805 eine Leuchtbude.
Auf dem Kopf der nach zehnjähriger Bauzeit fertig gestellten Ostmole wurde 1828 eine Leuchtbake errichtet. Das von Schinkel entworfene originelle Bauwerk wird auch als Leuchtturm bezeichnet. In einer alten Beschreibung heißt es: Die aus sechs Astrallampen mit Scheinwerfern bestehende Erleuchtungs-Vorrichtung wird in der eisernen Mittelröhre auf- und niedergezogen. Die heute noch vorhandene Ostmolenbake (linke Abb.) entstand 1877 nach Verlängerung der Ostmole um 66 m. Der Schinkelbau stand noch bis 1914 und musste dann einer Geschützbatterie Platz machen.
Auf der Ostmole stehen außerdem noch die Wink- und die sogenannte Wallbake. Die im 19. Jahrhundert entstandene berühmte Mühlenbake (Bild Mühlenbake), die mit Leuchtfeuern versehen ist, steht auf dem Westmolenkopf.
Das Wahrzeichen der Pommerschen Bucht ist jedoch der 1857/59 entstandene 68 m hohe Leuchtturm Swinemünde (Bild Swinemünde). Sein 21 Seemeilen weit sichtba-res Leuchtfeuer in einer Höhe von 64,80 m über Mittelhochwasser sichtbar. Der anfangs achteckige säulenförmige Turm 1902/03 eine neue Klinkerverblendung und eine runde Form. Der eigentliche Turm steht auf einem zweistöckigen Gebäude. In dem sich Wohnungen für die 3 Leuchtturmwärter befanden.
Die erste Lichtquelle war ein fünfdochtiger Petroleumbrenner mit einem Fresnelschen Linsenapparat als Optik. Die Laterne mit der Gürtellinse blieb äußerlich unverändert, nur wurde aus dem festen Feuer ein durch Umlaufblenden unterbrochenes. Der Ein-bau von Glühlampenlicht erfolgte in den 1920er Jahren.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Swinemünde polnisch. Der Leuchtturm wurde 1959 wieder in Betrieb genommen. Seit dem 16. Juli 2000 ist die Besuchergalerie des Leuchtturms Swinemünde wieder geöffnet.
Quelle: Deutsche Leuchtfeuer einst und jetzt, Friedrich-Karl Zemke, Köhler-Verlag, Herford, Bildquelle Mühlenbake: Archiv Klaus Hülse.