Stellungnahme der Fördervereine Leuchtturm Roter Sand und Maritimer Denkmalschutz zur Präsentation vom 03.05.2023
Stellungnahme der Fördervereine Leuchtturm Roter Sand und Maritimer Denkmalschutz zur Präsentation vom 03.05.2023
Sehr geehrte Damen und Herren
der Deutschen Stiftung Denkmalschutz,
nach Durchsicht all ihrer Überlegungen zur Zukunft des Turmes kommen wir zu dem Schluss, dass es keine Alternative zur „Vororterhaltung“ gibt. Der krampfhafte Versuch den Turm zu versetzen, ist doch ein Armutszeugnis gegenüber der DSD-Statuten und der Zusage gegenüber der Bundesrepublik Deutschland (Wasser- und Schifffahrtsverwaltung) den Turm auf Dauer zu erhalten.
Eine Vorortsanierung ist erst einmal die kostengünstigste Lösung, wenn man die exorbitanten Lastannahmen auf vorhandene Beanspruchungen reduziert. Denn: In den letzten Jahren ist der Lastfall Eisdruck, (war Ausschlaggebend für die Bemessung) nicht mehr aufgetreten und Eisdrift wird sich am Turm in naher Zukunft auch nicht mehr zeigen. Dass sich der Meeresspiegel erhöht ist unstrittig, doch die Voraussagen für die nächsten 50 Jahre liegen im CM-Bereich. Somit sind die von Ihnen dargestellten gewaltigen „Ertüchtigungen“ (Folien 9 u.19) m. E. nicht erforderlich.
Es ist in den letzten Jahren am Turmbauwerk nichts für die Unterhaltung getan worden. Kein Anstrich, keine Stahlreparatur, keine Schalluntersuchungen usw. Kein Wunder also, dass das Seebauwerk stark gelitten hat und jetzt ein Mehraufwand erforderlich ist. Mit einer großzügigen Baustelleneinrichtung (Hubinsel, Hub-Montageschiff o.ä.) kann man die Reparaturen sorgfältig ausführen, jedenfalls viel günstiger als das Auseinanderreißen von Turm und Gründung. Es fehlen uns Ihre Überlegungen hinsichtlich naher Zukunft. Ewig lässt sich der Turm sicherlich nicht erhalten, doch für die nächste Generation schon, und das ist jetzt angesagt.
Also: Roter Sand stehen lassen und sanieren im Jetztzustand.
Das würde natürlich schon eine jährliche Überprüfung, besonders der Steinschüttung bedeutet, was auch nicht kostenlos ist, doch im Kostenrahmen der DSD liegen dürfte. Eine Institution „vor Ort“ (Förderverein Leuchtturm Roter Sand) ist dann natürlich auch von Nöten, wie auch die Mitfahrten durch das WSA Bremerhaven und ein passendes „Fremd“-Schiff und auch eines(r) engagierten(r) Fachmanns (-frau)-DSD.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Pilz,
Vorsitzender