Meyerslegde
Einer der ersten in den Jahren 1886/87 erbauten Leuchtfeuer am Wurster Arm und dem Dwarsgat war der auf dem Watt an der Ostseite des Dwarsgat 1887 fertiggestellte Leuchtturm Meyerslegde. Auf 4 Pfosten mit Brunnengründung entstand ein sich nach oben verjüngender schwarzer quadratischer Eisenturm mit einer unteren und oberen Galerie. Die ebenfalls quadratische rote Laterne mit spitzem Dach und Abzugshaube hatte runde Ecken. Im dreigeschossigen Turm befanden sich die Küche, Schlafraum und Dienstraum. Die Räume hatten eine Fläche von 5x5 Metern. Der 26 m hohe Turm war mit einer Gürtelleuchte mit Reflektor bestückt. Als Lichtquelle diente ein zweidochtiger Petroleumbrenner. Das Leitfeuer durch das Dwarsgat war ein weißes und rotes Blitzfeuer. Die Blitzkennung wurde durch Otterblenden mit einem Uhrwerk erzeugt. Für Nebel und undurchsichtiges Wett war der Turm mit einer Nebelglocke ausgerüstet.
Etwa um 1905 hatte sich das Fahrwasser im Dwarsgat so verändert, dass der Turm als Leitfeuer nicht mehr genutzt werden konnte. So wurde 1905/06 etwa 800m von dem alten Turm entfernt ein neues Leuchtfeuer gleicher Kennung erbaut. Nach einer durchgreifenden Baggerung im Jahre 1918 musste das Feuer wieder auf den alten Turm zurückverlegt werden. Das Feuer des neuen Turmes wurde gelöscht und er erhielt ein hölzernes Toppzeichen. Die Laterne fand eine weitere Verwendung auf dem Leuchtturm Robbenplate. Ein Modell des Leuchtturms Meyers Legde II steht heute im Wattenschipper Museum des Nordseebades Wremen. Bereits 1845 soll es auf Meyerslegde eine hölzerne Bake gegeben haben.
Als man das Hauptfahrwasser 1922 vom Dwarsgat und Wurster Arm zum Fedderwarder Fahrwasser verlegte, wurde auf dem alten Leuchtturm ein Quermarkenfeuer mit rotem und weißem Festfeuer eingerichtet. Es war bis 1945 in Betrieb. Der erste Turm Meyers Legde sowie der Rumpf des zweiten Turmes mit dem Tagessichtzeichen sind heute noch vorhanden. Da die Türme baufällig sind ist das Gebiet zum Sperrgebiet erklärt worden.