Achterpiek des Küstenmotorschiffs Greundiek in Stade wird saniert
Das erste volldurchgeschweißte zivile Stahlschiff in der Region
Bildquelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz | Bildquelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz |
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank einer ihrer Treuhandstiftungen 50.000 Euro für die Sanierung der Achterpiek des Küstenmotorschiffs Greundiek in Stade zur Verfügung. Den Fördervertrag überbringt symbolisch Dr. Volker Drecktrah, Ortskurator Stade der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 11. Juli 2023 um 15.00 Uhr an Gerd Becker, den ersten Vorsitzenden des Vereins Alter Hafen Stade e.V. Das erste volldurchgeschweißte zivile Stahlschiff in der Region – mit Doppelboden, Kreuzerheck und Fischdampferbug – ist eines von über 490 Denkmalen, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
Das Küstenmotorschiff Greundiek ist als technisches Einzeldenkmal für die Küstenschifffahrt in Nord- und Ostsee in der Zeit zwischen 1950 bis 1980 von see- und schiffbaugeschichtlicher Bedeutung. Das erste volldurchgeschweißte zivile Stahlschiff durfte nach dem Zweiten Weltkrieg nur nach genauen Vorgaben der alliierten Siegermächte betreffs der Länge und der Kapazitäten gebaut werden. Zunächst diente es dem Schütt- und Stückguttransport, später wurden aber auch Container darin transportiert.
Die Greundiek genießt aufgrund ihres guten Erhaltungszustandes an Niedersachsens Küste Seltenheitswert. Die Innenaufteilung wurde kaum verändert und die Maschinenanlage befindet sich noch weitgehend im Originalzustand. Historisch wertvoll ist vor allem die erhaltene Holzbrücke mit altem Steuerstand und überkommener nautischer Ausrüstung. Die Unterkunft des Kapitäns zeigt noch die Einrichtung der 1950er Jahre. Auch Küche und Sanitärräume sind erhalten. Das Logis im Bug, in dem die Mannschaft schlief, zeugt von der ehemals spartanischen Lebensweise der einfachen Seeleute an Bord und ist heute eine Rarität. Besonders wertvoll ist die originale Holzbrücke mit dem alten Steuerstand und der überkommenen nautischen Ausrüstung von den Signalflaggen bis zum Funkgerät. Auch der 6- Zylindermotor ist voll funktionstüchtig.
Das vor allem für den Holztransport genutzte Schiff liegt heute wieder an seinem ursprünglichen Kai.
Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vom 8.7.2023