Friedrichsort
Die "Friedrichsorter Enge", die engste Stelle der Kieler Förde wird seit 1815 befeuert. Eine hölzerne Leuchtbake wurde bereits 1807 auf der Prinz-Georg-Bastation, einer alten Festung, errichtet, jedoch erst 1815 in Betrieb genommen. Sie bezeichnete als Ansteuerungspunkt das östliche Ende des früheren Eider-Kanals zur Nordsee.
Auf einer neu entstanden vorgelagerten Sandbank erbaute man 1853, als Ersatz für die hölzerne Bake, die erste eiserne Leuchtbake Friedrichsort. Im Winter 1863/64 wurde die Bake durch Eis zerstört und später abgerissen.
An gleicher Stelle wurde 1866 auf einer Steinböschung der 11 m hohe erste Leuchtturm Friedrichsort aus gelben Klinkern errichtet. 1889 wurde das Bauwerk auf 14,5 m aufgestockt und auf Blitzfeuer umgerüstet. Außerdem erhielt der Turm einen rot-weißen Anstrich, sowie ein Glockenläutwerk zur Nebelwarnung. Zur Olympiade 1936 wurde außerdem eine größere Laterne auf den Turm gesetzt, die ursprünglich für den afrikanischen Hafen Lomeé bestimmt war. Der Turmfuß, immer wieder von der See angegriffen und schwer beschädigt, war seit 1913 durch eine sichelförmige Findlingsmauer geschützt. Da der Turm zunehmenden Unterhaltungsaufwand erforderte und auch die geringe Feuerhöhe nicht mehr genügte, musste eine neuer Leuchtturm gebaut werden.
Im Norden der Findlingsmauer des alten Turmes wurde eine 1500 m große Sandbank aufgespült, die anschließend von feuerverzinktem Stahlspundbohlen eingefasst wurde. Der 32,9 m hohe Stahlbetonturm ist mit 12 36m langen Lorenzpfählen gegründet. Die Laterne auf dem Turmkopf besteht aus einer seewasserbeständigen Aluminiumlegierung und ist teils mit Ver-bundheizscheiben, teils mit 2-Scheiben-Insolierglas versehen. Das Leuchtfeuer mit 10 Sektoren und 3 verschieden Taktkennungen , die durch Otterblenden erzeugt werden, ist mit einer 75,3 cm hohen Gürtelleuchte versehen. Als Lichtquelle dient eine 1000W/24V-Glühllampe. Das Leuchtfeuer des neuen Leuchtturmes Friedrichsort, der am 29. Oktober 1971 seinen Betrieb aufnahm, ist 18 Seemeilen weit sichtbar.
Der Turm ist noch mit einer Nebelschallanlage, Funkbeschickungssender sowie Wasserstandsüberwachung durch Latten- und Schreibpegel ausgerüstet. Alle zum Betrieb des Turmes notwendigen Anlagen sind dort untergebracht, sodass er ganz vollautomatisch arbeiten kann. Die Gesamtkosten des Bauwerks betrugen 158.000 Deutsche Mark.