Tinsdal

Tinsdal Oberfeuer

 

Der Leuchtturm Tinsdal war von 1899 - 1960 Oberfeuer für zwei Richtfeuerlinien, Billerbeck-Tinsdal und Wittenbergen-Tinsdal. Mit der Löschung des Feuers Billerbeck  war der Turm nur noch Oberfeuer für  Wittenberge.

 

Das Oberfeuer Tinsdal wurde im Jahre 1899 auf einer 1 m dicken Betonplatte er-richtet. Der 41,7 m hohe sechseckige Stahlgitterturm hatte im unteren Bereich, wie alle Türme dieser Art an der Elbe, im unteren Bereich einen sechseckigen steinernen Eingangsbereich. Sein Bauplatz war auf dem hohen Elbufer in der Nähe des Or-tes gleichen Namens, 800 m vom Unterfeuer Wittenbergen und 730 m vom Unter-feuer Billerbeck entfernt.

 

Die beiden Feuerlinien und die Quermarke wurden mit einer gemeinsamen Optik IV. Ordnung (250 mm Brennweite) und einer Petroleumdochtlampe betrieben. Von 1900 bis 1928 war das Feuer Tinsdal auch mit einem Tauchfeuer, das querab schien, versehen. Damit konnten auch kleine, flache Schiffe, wenn sie sich dicht am Ufer befanden und das Hauptfeuer aufgrund seiner Höhe nicht mehr sehen konnten, sicher navigieren.

 

1926 wurde die bisherige Gürtelleuchte durch zwei Scheinwerferlinsen von 150 mm Brennweite, je eine für die jeweilige Richtfeuerlinie, ersetzt. Anstelle der Petro-leumdochtlampe trat ab 17. Juni 1927 zunächst probeweise ein Flüssiggas-Glühlichtbrenner. 1928 erhielt der damals weiße Turm seine rot-weiße Bänderung.

 

Der Anschluss an das örtliche Stromnetz erfolgt 1966 und zusätzlich wurde das Feuer mit einem Notstromaggregat ausgerüstet. Zu dieser Zeit wurde auch die Kennung auf Ubr. (1) + 3 = 4 s geändert, gleichgängig mit dem Unterfeuer Wittenbergen. Seit 1979 ist das Feuer ferngesteuert. Moderne Doppelsignalscheinwerfer wurden 1988 eingebaut. Bei einer Feuerhöhe von 56 m ist das Oberfeuer Tinsdal heute 16 Seemeilen weit sichtbar. Es bezeichnet zusammen mit dem Unterfeuer Wittenbergen eine Richtfeuerlinie elbaufwärts. Sie bezeichnet einen etwa 6,9 km langen Fahrwasserabschnitt innerhalb des Hamburger Hafengebietes.